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Kronen Zeitung

03.02.2025, 18:01 Uhr
LASKTSV Hartberg

SKANDAL IN DER HEIMAT

Hartbergs Neuer erlebte eine schwere Zeit

Georg Kallinger

Fußball-Bundesligist Hartberg sorgte mit dem Transfer des Australiers Jed Drew für Aufsehen. Bei seinem ehemaligen Verein in der Millionenmetropole Sydney zeigte der Außenangreifer auf dem Feld auf, der Klub wurde allerdings auch von einem Skandal erschüttert.


Diese Anreise gibt’s im Leben eines Fußballers wohl nicht allzu oft. Im Falle von Jed Crew ging’s von seinem alten Verein, „Macarthur FC“ aus der australischen A-League, beheimatet in der Millionenmetropole Sydney, am Ende in die Oststeiermark, in die Profertil Arena. Wo Hartberg-Obmann Erich Korherr, der den Deal mit dem ersten Spieler aus dem Land der Kängurus einfädelte, mit einem Vertrag über dreieinhalb Jahre wartete.

„Bei so einem Spieler haben wir sofort zuschlagen müssen, so eine Chance bekommt man nicht oft“, so der TSV-Macher, der schneller war als der LASK, der auch ein Auge auf den 21-jährigen Außenangreifer geworfen haben soll. Wie dem Vernehmen nach auch einige Klubs aus der englischen Championship. Seine Unterschrift setzte der australische U23-Teamspieler, dem in seinem Heimatland eine große Karriere bei den „Socceroos“ vorausgesagt wird, allerdings in Hartberg. Zur Vertragsunterzeichnung kam der soeben aus dem australischen Hochsommer angereiste Drew in kurzen Hosen.

Bild: TSV Hartberg

Rugby und „Socceroos“
In Hartberg hofft man, sich einen dicken Fisch aus dem australischen „Meer“ geangelt zu haben. „Spieler mit seiner Physis kommen normalerweise nicht um solche Summen nach Österreich“, weiß Korherr, der (untypisch für den TSV) eine Ablösesumme in sechsstelliger Höhe nach Sydney überwies. Dort weint man dem Klub-Topscorer, der erst als dritter Spieler des Vereins den Sprung nach Europa schaffte, Tränen nach. Bis zuletzt stand Drew in der A-League voll im Liga-Modus, schoss Macarthur mit acht Toren und sieben Assists in 13 Spielen ins obere Drittel der Liga. In Hartberg soll sich Jed für eine Karriere im australischen A-Team empfehlen.

„Ich freue mich sehr, dass ich beim TSV Hartberg unterschrieben habe. Ich bin dankbar für diese Chance und kann es kaum erwarten, loszulegen“, meinte Drew nach seiner Ankunft im Stadion. Das im Vergleich zu Sydney wohl etwas anders anmutende „Umfeld“ nahm der Sohn eines ehemaligen Rugby-Stars nur mit einem Achselzucken zur Kenntnis. „Er stellt überhaupt keine hohen Ansprüche, ist bodenständig, will nur Fußballspielen“, so Korherr, der davon ausgeht, dass Drew, sobald die Arbeitsgenehmigung eintrifft, ein ernstes Thema für Hartbergs Startelf sein kann.

Ex-Klub im Visier
Ernst stand es letztes Jahr um Drews Ex-Klub Macarthur FC, nachdem im Frühsommer 2024 drei Profis der „Bulls“ wegen Verdachts der Spielmanipulation festgenommen wurden. Laut Berichten ging es bei Spielern um den Vorwurf, absichtlich Gelbe Karten und daraufhin hohe Geldsummen erhalten zu haben. In Dokumenten tauchte laut australischen Medien auch der Name Jed Drew auf, der aber auch laut Polizei nie als Verdächtiger gegolten hat. „Es war nicht das beste Jahr für uns, aber der Verein hat alles getan, dass wir Spieler im Kopf klargeblieben sind“, verabschiedete sich Drew von den Ex-Kumpels. Um jetzt in Hartberg durchzustarten.


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